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"Sail to a new future – TOGETHER"

Solo Show in Weißfrauen Diakoniekirche Frankfurt

"THE SUMMER CLOUDS STAND IN THE DEEP OF THE BLUE"

Solo Show in the Milchsackfabrik Frankfurt

Die Ausstellung wird mit der Einführung von
Jacqueline Jakobi eröffnet.

Eröffnung

Dienstag, 09.August 2022 um 18 Uhr
Eröffnungsrede: Jacqueline Jakobi

Midissage mit einem Piano-Konzert von Britta Elschner

Mittwoch, 17. August, ab 18.00 Uhr

Finissage

Mittwoch, 24. August, 18 bis 21 Uhr

Ausstellung

bis Mittwoch, 24. August 2022

Öffnungszeiten:

Mittwoch, 10. August, 15 bis 18 Uhr
Donnerstag, 11. August, 15 bis 18 Uhr
Freitag, 12. August, 15 bis 18 Uhr
Sonntag, 14. August, 14 bis 18 Uhr
Dienstag, 16. August, 15 bis 20 Uhr

Midissage mit einem Piano-Konzert von Britta Elschner
Mittwoch, 17. August, ab 18.00 Uhr

Freitag, 19. August, 15 bis 20 Uhr
Samstag, 20. August, 14 bis 20 Uhr
Sonntag, 21. August, 15 bis 20 Uhr
Dienstag, 23. August 15 bis 20 Uhr

Finissage
Mittwoch, 24. August, 18 bis 21 Uhr

sowie Termine nach Vereinbarung

Milchsackfabrik
Gutleutstraße 294
60327 Frankfurt
milchsackfabrik.de



"The Seven Tones brigde the Rainbow"

Solo Show in the Ausstellungshalle 1A Frankfurt

Opening 21st July 2022, 7 pm
Exhibition 22nd till 24th July 2022



"JUNGE KUNST WAGEN! 50 Jahre 1822-Forum"



"Beyond the Bridge, the Wind Changes"

Solo Show in Regionalgalerie Südhessen Darmstadt

Link to the announcement on M ART



Participation in a music theater

"Anna S., Tod einer Diva" by Kammeroper Frankfurt

Musiktheater über das Leben und Sterben einer Operndiva

venue: Unitarische Freie Religionsgemeinde K.d.ö.R, Fischerfeldstr. 16, Frankfurt am Main 

Premiere Fr. 6. Dezember 2019

weitere Vorstellungen: Sa. 7., Di. 10., Mi. 11., Do. 12., Fr. 13. Dezember jeweils 19. 30 Uhr

My work is also to see during the term of the theater in the church.

9th till 13th December

9 am to 1 pm entry free.

 

Group Show

„13 F“

FENSTERSCHAU XXII

YASUAKI KITAGAWA & MARKUS WINKLER

Vorschau: Burg Drogerie, Freitag, den 13. September 2019, 19 Uhr

Öffnet Tag und Nacht ab dem 14. September für das vierte Quartal

LangSuendermannRestauratoren
Burgstraße 43
60316 Frankfurt am Main
www.DieRestauratoren.de

 

Text about the skyscraper in German

by Francesco Colli

Wohnträume

Wie würden Sie gerne leben? Doppelhaushälfte, Reihenhaus, Penthouse oder Stadtrandsiedlung? Nicht erst seit ein schwedisches Möbelhaus sich direkt für unseren Gestaltungsdrang in den eigenen vier Wänden interessiert, malen wir uns in Gedanken die Utopie unseres privaten, aber auch urbanen Lebens aus.

Wenn der Immobilienmakler predigt Lage Lage Lage, macht dies zwar deutlich, dass sich unseren Städte auch in Zukunft kontinuierlich erneuern werden, doch wo entsteht der Platz für neue bunte Ideen? Oder müssen wir uns damit abfinden, dass der Mensch seine Wohnung in Zukunft gleich inklusive der Möbel aus einem Onlinekatalog zusammenstellen wird? Im Lego-System können diese Wohnungen dann unendlich aufeinander gestapelt, aneinander gereiht oder in vielen anderen Arten zu Häusern miteinander verbunden werden. Kaum ein Städteplaner hat diese Idee in Zeiten des Wohnungsmangels nicht bis zum Größenwahn gedacht, bis ans Ende des Machbaren und des Ertragbaren. Fragen nach sozialer Verträglichkeit und Durchmischung, nach Ghettoisierung und Luxussucht, nach Überplanung, Überfüllung und Gestaltungs- und Lebensraum sind heute in unseren Städten so präsent wie schon lange nicht mehr.

Doch Yasuaki Kitagawa stellt dieser Realität den Traum eines Wohnturms aus Sichtbeton entgegen. Während Stahlträger den Turm zusammenhalten, werden die rauen Betonflächen von bunten Fensterscheiben durchbrochen. Ohne dass sie den Betrachter wirklich hineinsehen lassen, laden sie ein, den Wohntraum fortzudenken. Wie könnten die Räume aussehen? Erkennen Sie die träumenden Figuren im Inneren? Doch der Turm funktioniert auch als geschlossenes System. Eine moderne Siedlung, die sich sowohl architektonisch als auch überhaupt nach außen abschottet. Die großen Flächen Sichtbeton erinnern an die Projekte des sozialen Wohnungsbaus der 1970er Jahre, die heute zumeist als Mahnmale einer vergangenen Zeit nach Instandhaltung schreien. Yasuaki Kitagawa ist in Tokio selbst in einer solchen Trabantensiedlung aufgewachsen.

Es gibt Wohntürme jedoch nicht erst seit dem letzten Jahrhundert. Schon im Mittelalter gab es sie als geschlossenes System gegen Angreifer. Sie dienten zum Schutz der adeligen Familien, aber auch ihrer Angestellten.
Ähnlich der mittelalterlichen Idee der völligen Abschottung nach außen, funktionieren diese Hochsiedlungen größtenteils autonom. Global gesehen scheint man doch nicht überall mit dieser Art der Kollektivierung die selben Probleme zu haben als hierzulande. Gerade in dicht besiedelten Gegenden dieser Erde, scheint die Utopie einer vergangenen Generation von Städteplanern aufzugehen. In Metropolregionen ist der Bau in die Höhe oft die einzige Möglichkeit zu wachsen, ohne die Vision von einem ressourcenschonenden, nachhaltigen und zugleich zeitgemäßen Leben aufzugeben.

Tatsächlich ist Yasuaki Kitagawas Hochhaus kein Architekturmodell, kein Planungsentwurf. Es ist eine Alternative, ein Denkmal an die Individualität und ein Gegenmodell zu den Entwürfen aus der Realwirtschaft, die faktisch zu hunderten unsere urbane Umwelt beherrschen. Hochhaus ist weder Büroturm noch postmoderne Wohnmaschine. Können Sie sich wiederfinden? Würden Sie hier einziehen?


Group Show

„appearing unannounced“

under the art festival "Painnale 2018: Lost Map" in Chiang Mai, Thailand

As a part of Painnale 2018, appearing unannounced is a group exhibition based on the idea of change, inconsistency and transition within the structure of a space.

venue : Rirkrit Tiravanija's studio at Tambon Nam-bo-luang, Chiangmai
opening : 17 November 2018, 3-6 pm / artists’ talk and barbecue.
book launch : 19 December 2018 at The Land Foundation
exhibition on view : 17 November 2018 - 17 March 2018 / 11am-5 pm or by appointment
further information : appearing.unannounced@gmail.com

In the context of daily life, the phrase ‘appearing unannounced’ refers to the arrival of unconfirmed guests, an unexpected occurrence triggering ripples of change. The exhibition ‘appearing unannounced’ focuses on the idea of transition, change and the investigation of possible repercussions of change.
Manifesting in artistic strategies and techniques, ranging in subject matters from materiality to the sociopolitical.

All the artworks will be integrated into the studio space. As the exhibition runs in the background, the studio will be active and continue it's working situation. During the 4-month exhibition period, viewers are welcome to visit and see how the exhibition gradually changes with the usage of the studio.

Painnale is an organic organisation about art, cooperation with artists and creative, social-political activist networks. Aimed for possibilities expansion in the art exhibition and management, also create the cultural activity which is critical interactively on Thai contemporary society and politic. Moreover, Painnale encourages art knowledge exchange and open-access distribution, in collaboration with other individuals, organisation, and network. The main art festival "Painnale 2018: Lost Map" is being held in October. Appearing unannounced is a part of Painnale B, which consists of several art exhibitions around Chiangmai.

with new works by Lars Karl Becker, Edi Danartono/Niwat Manatpiyalert, Andreas Gloël, Siri Hagberg, Yuki Kishino, Yasuaki Kitagawa, Cheonghye Sophia Lee, Yong Xiang Li, Jieun Lim, Prae Pupityastaporn, Julia Schwadron, Atit Sornsongkram, Nolico Taki, Daniela Kneip Velescu, and Mark Walker

and additional works by Tanatchai Bandasak, Viriya Chotpanyavisut, Danaya Chulphuthiphong, Kittitorn Kasemkitvatana, Olan Netrangsi, Nontawat Numbenchapol, Pathompon Mont Tesprateep, and Pam Virada.

The exhibition was initiated by Paphonsak La-or and put together by Sathit Sattarasart with helps from a lot of great people.

 

Group Show

„Speicher“

Neuer Kunstverein Aschaffenburg e.V.

opening: 14th July 2018

duration of exhibition: 15th July - 9th Sept. 18

 

Group Show

„Städelschule 200 Jahre 200 Künstler“

opening: 15th December 2017

16th Dec. 2017 - 3rd March 2018

Galerie Perpétuel
Oppenheimer Str. 39
60594 Frankfurt am Main
Tel: 069 96230415
Mob: 01637485480

info@perpetuel.net
www.perpetuel.net

Öffnungszeiten:
Di, Mi, Do 14-18 Uhr
Sa 11-14 Uhr
and according to agreement

A Bowl of Meditation, 2017
Mixed Media
125 x 17 x17 cm

Group Show

„Feel before you die!“

Eröffnung am 30. Juni

Eulengasse in Frankfurt am Main

a stubborn hand, 2015
mixed media
53 x 39 x 39 cm

 

Solo Show

Weißfrauen deaconship church in Frankfurt am Main

4th May 17 - 30th June 17

"The swampland"

the swampland

 

 

Solo Show

„Don’t touch the dug potatoes !“

Extendet till 4th April 2017

09/02-18/03/17 | Galerie Perpétuel

The sand clock

Text by Dr. Ana Karaminova

only in German

In der Ausstellung „Don’t touch the dug potatoes!“ thematisiert Yasuaki Kitagawa ein metaphysisches Phänomen, das epistemologisch schwer fassbar ist und für das der Künstler dennoch eine ästhetische Form in der kinetischen Holzinstallation „Sanduhr“ (2017) findet: die Zeit! Der Künstler lädt die Betrachter*innen ein, Sand in einen Trichter zu füllen, um die Konstruktion in Bewegung zu setzen. Kitagawa geht also der Frage nach, inwiefern der Zeitverlauf ohne menschliches Handeln möglich ist. Kann der Fluss der Zeit aufgehoben werden?

Das wichtigste Instrument zur Messung der Zeit ist bekanntlich die Uhr. Bei der Installation deuten fast alle Einzelteile darauf, dass es sich um ein solches Gerät handelt: ein Uhrzeiger, ein Pendel, ein komplexes Zahnradgetriebe. Ja, sogar das eingebaute Wasserrad verweist auf das jahrtausendealte Verfahren der Zeitmessung, bei dem Wasser von einem Behälter in einen anderen transportiert wird und dabei konstante Zeiteinheiten definiert werden. Nach diesem Prinzip wurden später Sanduhren konstruiert – auf die sich Kitagawa in seiner Installation bezieht. Das Wasserrad, das heute hauptsächlich mit dem Mühlrad in Verbindung gebracht wird, ist eine der ältesten Maschinen der Menschheit und trägt in der Kunstgeschichte eine symbolische Bedeutung – die des Verwandlers, des Schicksals. Durch das Mahlen wird sinnbildhaft die Weltschöpfung hervorgebracht. Die Mühle wiederum steht in Verbindung zur Symbolik des Rades, des Kreises. Der Kreis wiederum ist Sinnbild für die Einheit von Körper und Seele, von Bewusstem und Unbewusstem, von Verwurzelung und Aktivität. So ist er, als Linie bzw. Bewegung, die in sich selbst Anfang und Ende findet, gleichsam das alchemistische Zeichen für das „Eine und Ganze“, für das Universum.

Bei genauer Beobachtung der Installation stellt man fest, dass die einzelnen Teile nagel- und metallfrei zusammengesteckt wurden und damit den Lehren des altertümlichen Holzhandwerks entsprechen. Diese Präzision der Ausführung ist für alle Arbeiten von Yasuaki Kitagawa charakteristisch, bei denen der Künstler ganz unterschiedliche Materialien verwendet. Der Künstler ist in Tokio geboren, lebt seit 20 Jahren in Deutschland, hat Philosophie in Münster und Leipzig sowie Bildende Kunst an der Kunsthochschule Kassel und an der Städelschule Frankfurt am Main studiert. Kitagawa wendet sich stets dem scheinbar Unsichtbaren und Gewohntem in unserem Alltag zu, entzieht ihnen den ursprünglichen Sinn und ihre Funktion und schafft somit neue Betrachtungsperspektiven, die zum Nachdenken anregen.

Das Thema Zeit beschäftigt seit Jahrhunderten sowohl Künstler als auch Musiker, Schriftsteller*innen und Philosophen*innen. So beginnt das sechste Kapitel von Thomas Manns „Der Zauberberg“ mit den Fragen: „Was ist die Zeit? Ein Geheimnis, - wesenlos und allmächtig. Eine Bedingung der Erscheinungswelt, eine Bewegung, verkoppelt und vermengt mit dem Dasein der Körper im Raum und ihrer Bewegung. Wäre aber keine Zeit, wenn keine Bewegung wäre? Keine Bewegung, wenn keine Zeit? [...] Ist die Zeit eine Funktion des Raumes? Oder umgekehrt? Oder sind beide identisch? [...]“. Laut Immanuel Kant ist die Zeit einfach eine Form der Anschauung (Immanuel Kant: Kritik der reinen Vernunft, Der transzendentalen Ästhetik Zweiter Abschnitt, Von der Zeit, 1781).

Zur Eröffnung am Donnerstag, 09.02.2017 ab 19 Uhr laden wir Sie und Ihre Freunde herzlich ein.
Einleitend spricht die Kunsthistorikerin Dr. Ana Karaminova.

Galerie Perpétuel
Oppenheimer Str. 39
60594 Frankfurt am Main
Tel: 069 96230415
Mob: 01637485480

info@perpetuel.net
www.perpetuel.net

Öffnungszeiten:
Di, Mi, Do 14-18 Uhr
Sa 11-14 Uhr
und nach Vereinbarung

kindly supported by Kulturamt Frankfurt am Main

 

Solo Show

1822-Forum

Yasuaki Kitagawa

"inside-out redrawing"

Vernissage:

am Montag, 15. August 2016, 19 Uhr
on Monday, August 15th 2016, 7 p.m.

Vom 16. August bis 17. September 2016

1822-Forum, Fahrgasse 9, 60311 Frankfurt

Telefon 069 2641-4234
Öffnungszeiten*: Di bis Fr von 14 bis 18 Uhr, Sa von 13 bis 16 Uhr, Mo geschlossen

kindly supported by Stiftung der Frankfurter Sparkasse and Kulturamt Frankfurt am Main

1822-Forum

Zum Saisonstart der Galerien ist das 1822-Forum am Freitag, 9. 9., von 14 bis 22 Uhr, am Samstag, 10. 9. und Sonntag, 11. 9., von 11 bis 18 Uhr geöffnet.

Journal Frankfurt, Die Grenzen des "White Cube", 24. August 2016, Tamara Marszalkowski

Frankfurter Neue Presse, Kunst aus Alltag und Ironie – und kaum zu erkennen, 17. August 2016, (fai)

 
Yasuaki Kitagawa. Inside-Out Redrawing
Text von Rose Field
Vor ein paar Monaten hat Yasuaki Kitagawa an der Gruppenausstellung „Outlook“ im Basis teilgenommen. Auch ohne seine Kunst vorher gekannt zu haben, konnte man direkt sein Werk entdecken. Seine Kunst ist wie er – ruhig und nachdenklich, aber auch unheimlich klug und witzig. Zuerst wurde man von Senklot, welches der Schwerkraft trotzend an der Decke stand, begrüßt. Eine lange, rote Schnur hing gerade von dem Senklot herunter. Diese Arbeit ist faszinierend. Die ziemlich einfache, aber dennoch verblüffende, Illusion ist typisch für Kitagawas Kunst. Seine Installationen und Skulpturen machen den Betrachter neugierig. Sie sind etwas diskret und geben erst nach der Investition von ein bisschen Zeit und Mühe ihre wirkliche Bedeutung Preis.
In Kitagawas Arbeiten sieht man deutlich die Spuren seines Philosophie Studiums. Er studierte auch Freie Kunst unter Prof. Alf Schuler an der Kunsthochschule Kassel und unter Prof. Tobias Rehberger an der Städelschule Frankfurt. In den letzten Jahren war er an mehrere Gruppen- und Soloausstellungen beteiligt, u.a. in dem Städtische Museum PERLA CASTRUM in Schwarzenberg und der Fukushima Contemporary Art Biennale, Japan. 2014 war er als Artist in Residence in Seoul, Korea.
Yasuaki Kitagawa erforscht nicht nur Faktoren wie Materialität, Räumlichkeit und Musealität, sondern auch grundsätzliche Zuständen wie die Conditio Humana – The Human Condition. Seine Werke werfen Fragen zu unserer Existenz und Lebensweise auf. Die Arbeit ‚Das Reservoir‘ beschäftigt sich mit dem „Verschwinden des Einzelnen in der Masse“, indem ein Tropfen von der Decke in einen großen Behälter mit vier Tonnen Wasser fällt. Dadurch wird eine kleine Welle verursacht bevor der Tropfen in der Weite des Wassers verschwindet. Die Frage nach dem Sinn des Lebens kommt schnell auf. Aber Kitagawa gibt keine Antworten. Es ist einem selbst überlassen, ob man die Vergeblichkeit des eigenen Einflusses im Wasser gespiegelt sieht, oder ob der Tropfen und die entstandene Welle eine Änderung bedeutet. Und darin befindet sich die Kraft von Kitagawas Kunst – schwierige, grundsätzliche Fragen werden in poetischer Einfachheit dargestellt. Jeder darf – und soll – die Arbeiten für sich interpretieren. Seine Arbeiten sind eine Kombination von philosophischen Überlegungen und handwerklichen Auseinandersetzungen mit dem ausgewählten Thema.
Für „Inside-Out Redrawing“ hat Kitagawa eine Installation aus zwei unabhängigen Werken gebaut. Dadurch setzt er sich intensiv mit dem Raum auseinander und schafft eine Situation in der die Besucher es ihm gleichtun müssen. Beim ersten Blick scheint der Raum relativ leer zu sein. Man wundert sich wo die Kunst ist und ob man es vielleicht doch vergessen hat sie aufzuhängen. Erst nachdem man die Ausstellung
auf sich wirken lässt und ein paar Sekunden ratlos im Raum steht, entdeckt man die erste Arbeit. In dieser Ausstellung geht es vielmehr um Räumlichkeit und der Definition von Kunst, als um die einzelnen Kunstwerke. Man ist eingeladen ‚hinter die Kulissen‘ zu schauen um erst die Werke und dann auch deren Bedeutung für sich zu entdecken. Dadurch nimmt man sich selbst, den Raum und die Werken anders wahr. Die Säule verbirgt etwas Geheimes, während die Fenstern eine neue Perspektive schaffen. Alles was hier zu sehen ist, ist bewusst so platziert.
Die Arbeiten werden als Teil des Raumes konzipiert und auch so eingebaut. Eine falsche Säule umschließt die Arbeit ‚eine unerwartete Nachbarschaft’. Wenn man durch das Guckloch schaut, sieht man ein fremdes, leuchtendes Objekt, das in der Säule zu schweben scheint. Die Arbeit dient als Erinnerung an das Atomkraftwerk in Japan in welchem Kitagawa vor über 20 Jahren gearbeitet hat. Natürlich kann man auch Schlüsse zu den jetzigen Diskussionen in Japan über Nuklearenergie ziehen. Der zweiten Teil der Installation ist hinter, für diese Ausstellung erbaute, Wänden versteckt. Die zwei gegenübergestellten Fenster bilden ein Sehrohr (Periskop). Durch dieses betrachtet man sich selbst von hinten, wie man das Kunstwerk anschaut. Die Bedeutung liegt darin, dass man sich seinem Verhalten der Kunst gegenüber äußerst bewusst wird. Ob dieses Verhalten positiv, negativ oder neutral ist, ist jedem persönlich überlassen. Die Hauptsache ist, dass es angesprochen wird – dass es bewusst wird. Kitagawa zeigt nicht nur durch das Verstecken der oben beschriebenen Werke seinen bekannten Humor. Er hat auch ein drittes Kunstwerk in dem Ausstellungsraum versteckt – auf dem Marmorboden hat er manche der weißen Punkte schwarz übermalt. Hiermit wirft er noch einmal Fragen zur Vergeblichkeit, sowie auch dem Sinn der Kunst auf. Da man die gemalten Punkte nicht wirklich von den nicht gemalten unterscheiden kann (Kitagawa weiss nicht mehr selbst wo er die Farbe eingesetzt hat), muss man sich schon Fragen warum er es überhaupt gemacht hat. Nachdem man ein paar Minuten damit verbraucht hat, die Punkte zu suchen, schaut man vielleicht wieder hoch zu den Fenster. Da wird man sehen wie man in einem leeren Raum steht und den Boden absucht und müsste schmunzeln, weil man genau das tut, was Kitagawa wollte. Man setzt sich mit der Ausstellung, dem Raum und der Kunst auseinander.
In dieser Ausstellung findet man nicht nur vom Können gefertigte Kunst, sondern ist selbst aufgefordert, durch einen leichten Stups, über sich, die Welt und die Kunst nachzudenken.

 

Groupe Shows

basis projektraum
Elbestraße 10, Frankfurt am Main

Moritz Grimm, Yasuaki Kitagawa, Marcel Schiele, Daniel Wind

20. - 28. Mai 2016

Eröffnung: 20. Mai 2016, 19:00 Uhr

kindly supported by Kulturamt Frankfurt am Main
 
Jungmiso Art Space, Seoul Korea

 

 
MMCA Residency, Goyang Korea
 

 

 

Platform Sarai, Frankfurt am Main

 

Che SaRai?

Eva Huttenlauch, MMK Museum für Moderne Kunst Frankfurt am Main

Ob wir hier vor Kunstwerken stehen, das wäre eine interessante theoretische Frage. Wichtiger als eine Antwort darauf wäre es aber, festzustellen, worum es sich denn bei den vorliegenden Arbeiten konkret handelt. Umgehen wir also zunächst die akademische Kunstfrage und bedenken unvoreingenommen, was fünf Kreative aus Frankfurts schöpferischen Kreisen uns vor Augen stellen. Allesamt sind Absolventen nahegelegener Hochschulen; sie stehen also mit beiden Beinen mitten im geistigen Diskurs der Gegenwart. Sie sind sich ihres Arbeitsansatzes als professionelle Künstler bewusst und schaffen nicht aus einer unbestimmten Gefühlslage heraus. Ihre Unternehmung besteht im Planen beinahe mehr als im Machen; die Gedankenfracht hinter der vordergründigen Anschauung ist mithin ihr Bearbeitungsziel und nicht das, was unser Auge mit Vergnügen am Niegesehenen oder am Wiedererkennen wahrnimmt. Sie wollen hinter die Ebene der Retina, hinter die Ebene der visuellen Neugier in tiefere kognitive Bereiche, also in unser Bewusstsein eindringen. Wenn wir solcherart gedankliche, intelligente Werkvorschläge vor uns sehen, dann entspricht unsere Betrachterrolle, historisch beleuchtet, eher einer Ausstellung von Duchamp oder Man Ray, nicht einer von van Gogh oder Picasso: ästhetischer Genuss steht in diesen Modellen gegen gedanklichen Aufklärungsprozess.
Wie also gehen wir bei der Betrachtung vor? Analytisch, indem wir jede künstlerische Maßnahme, die ja eine Fiktion ist, vergleichen mit unserer realen Erfahrungswelt, um dabei notwendigerweise festzustellen, dass unsere Wirklichkeitswahrnehmung außer Geltung gerät. Was im Widerspruch zur Wirklichkeit steht, was uns ungewohnt oder anders vorkommt, das fällt nicht mehr in ein automatisch vorgegebenes Fach, sondern verlangt uns neue, originale geistige Ordnungsarbeit ab. Eine (kleine, modellhafte) Neuwelt ist entstanden, die wir selbst erst ordnen müssen, weil die gewohnten Schemata von Aktion und Reaktion, also die Norm, versagen.
Ist das etwas Besonderes? Ist das sogar provokativ? Nein, beides nicht! Denn in kleinen Schritten ändert sich die Lebenswelt, wenn auch unmerklich langsam, täglich, und was uns heute normhaft erscheint, hätten unsere Großeltern nicht verstanden (und umgekehrt). Allerdings hängt unser Orientierung schaffendes Bewusstsein am Bekannten – sonst würden wir in fremder Umgebung zugrunde gehen. Aber ebenso ist das Neue Teil geistiger Verarbeitung, die, weil sie unbequem ist, oft unwillig, aber notwendig vollzogen wird. Vor den Modellen solchen Verständniswandels, im Leben ein Prozess von vielleicht Generationen, in der Kunst in einem Werkgedanken konzentriert, stehen wir in der Ausstellung von Goekhan Erdogan, Marcus Gundling, Jin-Kyoung Huh, Yasuaki Kitagawa und Oliver C. Tüchsen. Sie fordert den Betrachter mittels ihrer innovativen Werke auf, Ordnung in ihm fremde Zusammenhänge zu stiften; das heißt, sie verkürzt und konzentriert und erklärt in wenigen musterhaften Momenten die Struktur geistigen Abenteurertums. Sie stellt ein Modell des Weltverhaltens auf, das den Menschen zum Menschen hat werden lassen, nämlich zum Schöpfer und Gestalter seines Lebens und seiner Welt – eben zum „Künstler“ in der täglichen Erschaffung des Neuen.
Die Arbeiten sind Vorschläge an den Ausstellungsbesucher; sie entstehen einerseits durch Künstlerarbeit innerhalb der Strukturen des vorgegebenen Raumes, anderseits als Prozess der Bedeutungssuche durch die Verstandesarbeit des Betrachters. Die Ausstellung ist so beschrieben, mehr als ein Schaufenster von warenhaften Werken. Sie ist ein künstlerisch ausgezeichneter Ort mit der Lizenz, Sinn zu stiften.

 

 

 

»SaRai«

Goekhan Erdogan (DE), Marcus Gundling (DE), Jin-Kyoung Huh (KR/DE), Yasuaki Kitagawa (JP/DE), Oliver Tüchsen (DE)


Im Rahmen der Finissage wird eine Broschüre von der Ausstellung veröffentlicht.

 

Vernissage am Di. 29. 04. 2014 / 19:00

Finissage am Di. 27. 05. 2014 / 19:00

Besuch nach telefonischer Vereinbarung: +49 (0)176 9689 4479

Platform Sarai, Schweizer Str. 23 HH, 60594 Frankfurt a.M.

Mit freundlicher Unterstützung von Kulturamt Frankfurt